Wir bauen unser Gewächshaus – Teil 2
Hallo eine lieben Pflanzenfreunde,
nach dem ersten Beitrag, musste ich erst einmal stark nachdenken, wo ich aufgehört habe über das Gewächshaus zu schreiben, damit ich nicht einfach drei Schritte weiter anfange.
Letztendlich habe ich beim Zusammenschrauben des Grundgerüsts aufgehört. Als nächstes standen dann natürlich die Stützpfosten an.
Die großen Pfosten an der Hauswand sind knapp 2 Meter hoch. Unten sind es 58 mm und oben ist noch eine 38 mm Holzlatte installiert. Also fast 2,10 Meter an Höhe habe ich hier. In die Breite geht es mit knapp 1,50 Metern. Die Stützpfosten zur Gartenseite habe eine Höhe von ca. 1,50 Meter.
Was ich gelernt habe beim Zusägen des Holzes: Immer eine Schutzbrille tragen! Mir ist ein Holzstück beim Kappen zerfetzt worden und schoss links und rechts an mir vorbei. So schnell kann man gar nicht reagieren, wie das hätte ins Auge gehen können.
Von daher: Immer eine Brille tragen!
Die Pfosten habe ich dann mit der Wasserwaage ausgerichtet und mit Winkeln am Holzfundament befestigt. Mit anderen Holzlatten habe ich die Pfosten gestützt, damit sie nicht verrutschen.
Dann kamen auch schon die Dachlatten. Zunächst nur die äußeren, damit das Gewächshaus von alleine stehen konnte. Es folgten die Querbalken, um noch mehr Stabilität zu erreichen. Und zu guter Letzt habe ich mir von Fachwerkbau die langen Kopfbänder abgeschaut, die die Windenergie sofort ins Fundament leiten und das Gewächshaus erst gar nicht auf die Idee kommt wegzufliegen.
Nachdem das alles stand, machte ich mich an die Arbeit das Dach zu finalisieren. Und das war komplizierter als gedacht. Die beiden äußeren Dachlatten konnte ich noch genau einzeichnen. Aber für die inneren musste ich immer nacharbeiten und das hat mich einen halben Tag Arbeit gekostet.
Aber dann war es geschafft! Das Dach stand und ich konnte Richtfest feiern. Und um die bösen Geister zu vertreiben und damit das Gewächshaus auch bei Sturm besteht, habe ich alle Holzreste verfeuert und es gab Wurst und Bier.
Inzwischen hatte es sich herumgesprochen, dass in der Nachbarschaft jemand wohnt, der ein Faible für fleischfressende Pflanzen hat. Es kam nämlich der Nachbarsjunge zu mir und fragte mich um Rat, warum seine beiden Fleischfressenden Pflanzen eingehen.
Nach kurzer in Augenscheinnahme musste ich feststellen: Keine Sonne und Leitungswasser. Also gab es eine Notoperation. Gemeinsam haben wir die Pflanzen aus dem Substrat genommen, mit Wasser von Resten befreit und in neues Substrat umgetopft.
Das Fettkraut kommt wieder, während die Venusfliegenfalle noch immer in Lebensgefahr schwebt. Ich hoffe, dass sie bald wurzelt und auch neue Blätter austreiben. 4 Wochen bleiben die beiden noch in meiner Obhut.
Natürlich folgte nach der Operation eine 30-minütige Fragen-und-Antworten-Session. Ich denke, ich konnte den kleinen begeistern.
Nach diesem kleinen Exkurs habe ich das Holzfundament mit Winkeln und Dübeln mit den Rasenkantsteinen verbunden. Das sollte auch dem stärksten Sturm standhalten. Hier empfehle ich das Tragen von Ohrenschützern.
Und dann ging es an das Herzstück. Ich hatte mir zwei Folien mit UV-4 Schutz bestellt. Einmal 9,50 x 3 Meter für die Außenhaut und einmal 4 x 2 Meter für das Dach. Der Vorteil, dass die Außenhaut aus einem Stück ist, ist natürlich, dass sie an nur einer Stelle „undicht“ ist. Der große Nachteil: Sie ist echt schwierig anzubringen. Letztendlich habe ich es sogar alleine und nur mit Hilfe einer Schraubzwinge geschafft. Zum Anbringen der Folie nutze ich Dachpappenägel* mit 1,6 cm Länge.
Wichtig ist auch, dass man zuerst die Außenhaut anbringt, damit das Dach später darübergelegt werden kann und das Wasser keine Chance hat an den Ecken einzudringen.
Nachdem die Außenhaut befestigt war, war das Dach ein Kinderspiel. Hier hatte ich versucht viel Verschnitt zu verhindern. Den Rest kann man dann nämlich irgendwann anders verwenden.
Jetzt war das Gewächshaus abgedichtet und die Pflanzen konnte ihre erste geschützte Nacht seit dem Umzug verbringen.
Am nächsten Morgen sorgte ich dann für Frischluft, indem ich die Tür mit Hilfe eines Cuttermessers ausschnitt. Da wir warme Tage und weder Regen noch Sturm erwarteten, brauchte ich zunächst keine Tür.
Auf der gegenüber liegenden Seite habe ich ein Fenster eingebaut, damit es immer einen Durchzug gibt und die Luft nicht steht und sich Schimmel ausbreiten kann.
Am nächsten Tag gab es dann eine passende Tür, die ich jetzt, ein paar Tage später, hier und dort abschleifen muss, da sie teilweise nicht zugeht, wenn es zu feucht ist.
Beim Fenster fehlt mir noch ein gescheiter Aufsteller, da habe ich aber bereits in anderen YouTube-Videos ein paar Ideen gesehen.
Kommen wir zum nächsten Schritt. Damit ich Kosten sparen kann und nicht immer Osmosewasser herstellen muss, habe ich eine Regenrinne installiert. Es gibt bei Obi ein ziemlich einfaches Stecksystem, das nicht all zu groß ist. Also genau passend für mein Gewächshaus. Und damit ich nichts kleben muss, habe ich einfaches Malerkreppband um die Rohre gewickelt. Die Rohre in einander stecken und es hält bombenfest.
Was noch nicht ganz final ist, ist das Fallrohr. Hier muss ich mir noch ein kleines flexibles Rohr besorgen (evtl. ein Staubsaugerrohr), das dann in den Auffangbehälter führt. Dieser Auffangbehälter ist ein zu 4/5 eingegrabener Mörtelkübel mit 90 Litern Fassungsvermögen. Einen Deckel habe ich mir aus Holzresten gebaut auf dem diese beiden Moorkübel stehen und ihn beschweren, damit er nicht wegfliegt und somit auch keine Tiere und Kinder hineinfallen können.
Auf dem Dach und außen habe ich noch zusätzliche Holzlatten befestigt, damit die Folie so wenig Reibung wie möglich erzeugt und somit auch lange hält.
Und keinen Tag zu spät ist das Gewächshaus fertiggestellt worden. Am nächsten Morgen kam der erste Regen und ich konnte inspizieren, ob alles dicht war und die Regenrinne ordnungsgemäß funktionierte.
Während des Regentages habe ich Schwerlastregale mit 40 cm Breite aus dem Keller geholt und die Pflanzen positioniert & sortiert.
Ab jetzt werde ich versuchen meine Videos immer im Gewächshaus zu drehen, da ich euch hier immer alles genauer zeigen kann als im Büro. Und vielleicht sammle ich noch genügend Filmmaterial, um euch das Innere des Gewächshauses zu zeigen und wie es außen vorangeht.
Das Gewächshaus ist natürlich noch nicht fertig. ich werde hin und wieder Beiträge erstellen und euch zeigen, wie ich es verbessere. Zum Beispiel durch eine kostenlose Heizung im Winter. Oder eine automatische Bewässerungsanlage. Komm also ab und an wieder vorbei!
Meine Werkzeuge und das meiste Material findest du hier:
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