Tödliche Fallen

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Pflegehinweise Zwergkrug (Cephalotus)

Per Zufall bin ich zu einem Zwergkrug gekommen und bin nun mehr oder weniger gezwungen mich mit den Kulturbedingungen auseinanderzusetzen. Diese möchte ich euch selbstverständlich nicht vorenthalten.

Hintergrundwissen Cephalotus

Im Westen Australiens, Region Albany, befindet sich das natürliche Habitat von Cephalotus follicularis. Genau wie bei der Venusfliegenfalle, existiert nur eine einzige Art. Alle Variationen, die man sieht, sind Mutationen, die sich durchgesetzt haben. Besonders Mutationen mit großen Krügen oder extrem dunkle, fast schon schwarze Fallen sind besonders begehrt.

Die Funktionsweise der Fallen ist ähnlich wie bei Sarracenia purpurea. Während purpurea auch größere Insekten, Fliegen und teilweise auch kleine Amphibien fängt, ist das Beutespektrum vom Zwergkrug wesentlich kleiner. In der Regel finden nur Ameisen ihren Weg in die Falle. Und diese funktioniert wie bei der Schlauchpflanze: Das Insekt klettert hinein und ab einem bestimmten Punkt rutscht es komplett hinein. Das Herausklettern wird unmöglich gemacht, da sich reusenartige Härchen im Inneren befinden. Die Ameise rutscht immer wieder nach unten und verausgabt sich.

Am tiefsten Punkt der Falle befindet sich dann die Verdauungsflüssigkeit, welche die Nährstoffe aus der Ameise verwertet.

Kultur und Überwinterung

Der Lichtbedarf des Zwergkrugs ist mäßig aber der Standort sollte sehr hell sein. Ein Schattieren im Gewächshaus wird empfohlen, damit cephalotus nicht verbrennt. Im Winter hingegen kommt es auf die Überwinterungsart an. Wird im Gewächshaus bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt kultiviert, genügt die „Wintersonne“, später die Frühlingssonne.

Erfolgt die Überwinterung im Haus, dann sollte eine Zusatzbeleuchtung installiert sein, da die Photosynthese weiterhin aktiv ist.

Das Gießen ist ein wenig aufwändiger als bei anderen Karnivoren. Ein durchgehendes Stehen im Wasser und Nutzung des Anstauverfahrens verträgt cephalotus nicht gut. Besser: Das Substrat sollte das gegebene Regenwasser, Osmosewasser oder destilliertes Wasser aufnehmen und feucht werden. Überschüssiges Wasser sollte entfernt werden.

Ein hervoragender Indikator, ob der Zwergkrug etwas Wasser vertragen könnte, ist es auf die Deckel der Fallen zu achten. Sind die fast geschlossen, so versucht die Pflanze Wasser zu sparen. Also sollte schnell eine Runde Klares serviert werden.

Die Überwinterung ist ähnlich der Venusfliegenfalle. Beide brauchen eine kühle Überwinterung ( 0 – 10 Grad, hell), um im kommenden Frühjahr gestärkt zu wachsen. Cephalotus bildet erst nach einer kühlen Überwinterung eine Blüte aus. Bei einer warmen Überwinterung färben sich die Fallen leider kaum aus.

Sollte keine Möglichkeit einer Kultur mit niedrigen Temperaturen möglich sein, kann auch bei maximal 15°C und einer starken Zusatzbeleuchtung durchkultiviert werden. Die Nachteile habe ich gerade aufgezählt.

Im Sommer gestaltet sich Kultur nur wenig umkomplizierter. 30°C werden noch toleriert. Jedoch kann im Sommer, bei direkter Sonneneinstrahlung eine Temperatur von über 55°C erreicht werden. Der sichere Tod für die Fallen und Blätter, häufig auch für das unterirdische Rhizom.

Verhindern kann man dieses, indem man im Sommer rechtzeitig schattiert und eine zusätzliche Belüftung installiert. Kleine 5V Ventilatoren, die über USB-Strom (Powerbank) betrieben werden, haben sich bei uns bewährt. Sie transportieren die heiße Luft vom Zwergkrug zuverlässig davon.

Das richtige Substrat für Cephalotus

Beim Substrat ist der Zwergkrug zum Glück sehr tolerant. Dennoch gibt es auch hier bessere Mischverhältnisse, die für eine hervorragende Belüftung der sensiblen Wurzeln sorgen.

Als Haupbestandteil muss Weißtorf verwendet werden. Man kann nun im selben Verhältnis Sand und Perlit beimischen (4:1:1) oder auch nur Perlit (2:1). Passendes Substrat findest du selbstverständlich in unserem Shop: Substrat (Cephalotus)

Gleichzeit sollte man an der Oberfläche Sphagnum pflanzen. Auch hier kann ich dir aushelfen. Schreibe mir bitte eine Nachricht, sollte im Shop nichts verfügbar sein.

Schädlinge und Krankheiten

Es kann vorkommen, dass sich Blattläuse an den meist jungen Blattachsen vergehen. Die großen Schädlinge kann man absammeln und sofort verfüttern aber wenn es zu viele werden, hilft nur noch eine „chemische“ Behandlung mit Kaliseife*. Dieses hilft auch bei (eher unwahrscheinlichem) Spinnmilbenbefall.

Wurzelfäule kann vorkommen und zwar, wenn das Substrat von Moos (nicht Sphagnum) überwuchert wird. Dieses verschließt die Oberfläche und es dringt kein Sauerstoff mehr zu den Wurzeln. Hier hilft das Entfernen des des Mooses an der Oberfläche und Wiederauffüllen mit frischem Substrat oder man pflanzt von Beginn an Sphagnum auf die Oberfläche, welches die Bildung des anderen Mooses unterbindet. Auch ein sehr luftiges Substrat beugt Wurzelfäule vor.

Trauermückenlarven könnten die Wurzeln beschädigen und zum Absterben der Pflanze führen. Günstige Gelbtafeln* helfen hier ungemein.

Gefangene Trauermücken auf Gelbtafel*

Die ausgewachsenen Mücken werden gefangen und können sich nicht vermehren. Schneller geht es mit Nematoden*. Diese legen Eier in die Trauermückenlarven und fressen diese von innen auf. Wenn es keine Larven mehr gibt, sterben die Nematoden. Eine Vermehrung der Trauermücke findet somit nicht statt. Am besten nutzt man beide Mittel.

Vermehrung und Umtopfen

Da der Zwergkrug verzweigte ein verzweigtes Wurzelwerk bildet, verträgt er häufiges Umtopfen nicht so gut. Dennoch wird der Topf irgendwann zu klein und es wird Zeit für ein neues Zuhause. Dabei kann man die Möglichkeit beim Schopf packen und Cephalotus teilen.

Mit einem scharfen Messer kann man das Rhizom teilen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass sich an beiden Rhizomen Wurzeln befinden. Das erleichtert das Anwachsen enorm.

Wenn man die Pflanze nicht teilen möchten, dann sollte man einen gut 2-3 cm größeren Topf wählen. Den alten, kleineren Topf in den größeren Topf stellen, außen mit Substrat auffüllen und etwas fest andrücken. Danach den kleineren Topf vorsichtig herausnehmen und den Zwergkrug einsetzen. Zum Schluss noch wieder Sphagnum einpflanzen und fertig.

Eine Vermehrung über Samen ist möglich, aber nicht zu empfehlen. Die Samen sind äußerst selten zu erstehen oder bilden sich nur sporadisch. Die Keimrate ist dann noch zusätzlich sehr gering.


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